Laktoseintoleranz

Lactose (auch Milchzucker, Sandzucker oder Laktose) ist ein in Milch und Milchprodukten in Mengen von 1,5 bis 8 % enthaltener Zucker. Es ist eine kristalline, farblose Substanz mit süßem Geschmack.

Die Struktur von Lactose (Quelle: Wikipedia)

Lactose kann nur vom Körper verwertet werden, wenn sie in kleinere Moleküle gespalten wird. Diese Spaltung übernimmt das körpereigene Enzym Lactase. Kann Lactose aufgrund eines Mangels an Lactase nicht verdaut (und somit auch nicht aufgenommen) werden, so spricht man von Lactoseunverträglichkeit oder -intoleranz.

Lactase spaltet die Bindung zwischen D-Galactose und D-Glucose. Dies sind die beiden Moleküle aus denen Lactose zusammengesetzt ist. Galactose und Glucose können von der Dünndarmwand aufgenommen und in den Körper geleitet werden.

Lactose Spaltung in Galactose und Glucose (Quelle: Wikipedia)

Bei Lactose-intoleranten Menschen wird das Enzym Lactase weniger oder überhaupt nicht mehr produziert. Dies führt dazu, dass die Lactose ungespalten bis in den Dickdarm gelangt. Dort wird sie von Darmbakterien aufgenommen und vergoren. Die Abbauprodukte, die von den Bakterien ausgeschieden werden, können zu Blähungen, Krämpfen, übelkeit und Durchfall führen.

Rechts dargestellt siehst du das Enzym Lactase, an dem Lactose gebunden ist. Erkennst du, wie Lactose (gelb markiert) in der Bindetasche liegt?

Die Lactose-Intoleranz im Erwachsenen-Alter tritt bei ca. 75% der Weltbevölkerung auf. Bei gesunden Neugeborenen wird genügend Lactase produziert. Wenn die Säuglinge allmählich von der Muttermilch entwöhnt werden, wird auch die Produktion von Lactase verringert, bis sie mitunter ganz zum Erliegen kommt. Nur in Zivilisationen, die schon lange Milchwirtschaft betreiben, wie West-Europa, Nord-Amerika und Australien, wird Lactase auch im Erwachsenen-Alter weiter vom Körper hergestellt.

Weitere Ursachen für eine Verringerung der Produktion von Lactase können an einem angeborenen Gendefekt liegen. Auch eine Erkrankung des Verdauungssystems kann Zellen so schädigen, dass die Lactase-Produktion vorübergehend beeinträchtigt wird.